Schauspieler Sebastian Bezzel (50) besucht gerne Kinos auf dem Land. Er komme ursprünglich aus Garmisch-Partenkirchen. «Und ich schätze es wahnsinnig, in der Provinz ins Kino zu gehen», sagte Bezzel der Deutschen Presse-Agentur in Berlin.
Manchmal gebe es da noch schöne lokale Werbung. «Für Friseursalons. Oder für Fahrschulen.» Bezzel ist derzeit mit dem Krimi «Kaiserschmarrndrama» im Kino zu sehen, auch die nächste Folge wird bald gedreht.
Hauptdarsteller Bezzel freut sich, dass die Kinos und Theater nach monatelanger Pause wieder offen sind. Gerade die Pandemie habe bewiesen, dass ein Kinobesuch etwas anderes sei als sich nur einen Film anzuschauen. Er habe auch bei seiner Kinotour gemerkt, wie erleichtert die Leute seien, sagte der Schauspieler («Tatort»).
Bezzel warnte gleichzeitig davor, im Umgang mit der Pandemie zu nachlässig zu werden. «Ich habe Angst, dass jetzt die ersten Lockerungen dazu führen, dass wir es wieder komplett in die Tonne treten, was wir bis jetzt erarbeitet haben», sagte der Schauspieler, der mittlerweile in Hamburg lebt.
Werden die Kinos gut aus der Krise kommen und wird es schwierig? «Ich glaube, es wird schwierig und es werden leider auch welche auf der Strecke bleiben», sagte Bezzel. Auf der anderen Seite glaube er trotzdem sehr an die Zukunft des Kinos. Heutzutage hätten viele ein tolles Home-Entertainment-System. Trotzdem sei es nicht das gleiche wie sich aufzuraffen, in einen schönen Saal zu gehen und etwas mit Leuten zu erleben, die man nicht kenne.
Aber daheim gibt es wenigstens einen Kühlschrank? «Das gibt’s im Kino auch. Da gibt’s einen Tresen, da kann man sich dann ein Kaltgetränk kaufen. Oder ein Eis, die haben sogar ein Gefrierfach», sagte Bezzel und lachte. Er entscheide sich meistens für Bier und salziges Popcorn. Er finde es wichtig, auch noch die Trailer der anderen Filme mitzukriegen, die beworben werden. «Ich finde, das gehört dazu.»
Bezzel spielt bereits seit Längerem den Ermittler Franz Eberhofer in Krimikomödien wie «Leberkäsjunkie», «Sauerkrautkoma» oder «Winterkartoffelknödel». Seine Figur sei «total aus der Zeit gefallen», sage Bezzel. Er möge die Figur gerne, weil sie eigentlich ein sehr melancholischer und trauriger Mensch sei. Auf der anderen Seite hechle Eberhofer keinem Trend hinterher, sagte Bezzel. Der sei so bei sich, dass es manchmal auch wieder ärgerlich sei.