Man kennt Igor Levit (34) als hoch sensiblen Pianisten für Großwerke von Ludwig van Beethoven oder Johann Sebastian Bach – privat umgibt sich der Klassikstar jedoch gern mit Hip-Hop-Beats und coolen Raps.
Dabei darf es auch deftig zugehen: «Die Westcoast-Szene hat mich extrem geprägt, als ich Student war. Das habe ich rauf und runter gehört – Dr. Dre, Eminem, Tupac, LL Cool J», sagte der Klavier-Virtuose im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur.
Levit hört bis heute gern Hip-Hop – und bleibt dabei am Puls der Zeit: «Aus der neueren Generation finde ich Chance The Rapper einfach sensationell. Und das letzte Nas-Album ist der Hammer», begeisterte sich der Professor für Klavier an der Hochschule für Musik, Theater und Medien in Hannover.
Erst im April hatte Levit Nähe zum deutschen Hip-Hop gezeigt, als er mit Sänger/Rapper Daniel Pongratz alias Danger Dan (38) vom Trio Antilopen Gang einen Song in Jan Böhmermanns Sendung «ZDF Magazin Royale» spielte. «Das ist alles von der Kunstfreiheit gedeckt», ein wütend-sarkastisches Lied gegen neuen deutschen Rechtsextremismus, hat bisher in der TV-Version von Danger Dan und Levit rund zwei Millionen YouTube-Aufrufe erzielt.
Zusammenarbeit mit anderen Künstlern jenseits der Klassik kann sich Levit auch für die Zukunft vorstellen – eigene Jazz- oder Pop-Projekte eher nicht. «Ich mache ungern Sachen, von denen ich nicht weiß, ob ich sie kann. Aber Kollaborationen mit Künstlerinnen oder Künstlern aus anderen Genres – ja, das sehe ich absolut», sagte der deutsche Star-Pianist. Konkret geplant sei aber noch nichts.
Levits neues Album «On DSCH» mit Werken von Dmitri Schostakowitsch und Ronald Stevenson erscheint an diesem Freitag (10. September).